Die 5 Wandlungsphasen

In der chinesischen Philosophie und in der chinesischen Medizin, und damit auch beim QiGong, spielt die Lehre von den 5 Wandlungsphasen oder 5 Elementen, eine ganz grundlegende Rolle.

Das Konzept der 5 Wandlungsphasen oder 5 Elemente geht weit in die Ursprünge der chinesischen Philosophie zurück. Durch Beobachtung der Natur stellte man fest, dass sich alles in stetem Wandel befindet, dass eine Form in eine andere übergeht, dass es Zeiten gibt für Wachstum, Reife, und fürs Absterben. Die Tageszeiten, Jahreszeiten, Lebensalter sind offensichtliche Beispiele für den Wandel der Formen und Energien. Der Mensch als Teil der Natur unterliegt genauso diesem innewohnenden Wandel; auch seine Gesundheit und seine Krankheiten stehen in enger Beziehung zu allen Aspekten der sich ständig ändernden und bewegenden Natur.

Die 5 Elemente sind:

  • Holz: das sich ausdehnende, vorantreibende Prinzip
  • Feuer: das aufsteigende, wachsende Prinzip
  • Erde: das stabilisierende, umwandelnde Prinzip
  • Metall,: das sich zurückziehende, nach innen führende Prinzip
  • Wasser: das nach unten, in die Tiefe führende und speichernde Prinzip

Den Elementen sind folgende Tages- und Jahreszeiten zugeordnet:

  • Holz: der Morgen, der Frühling
  • Feuer: der Mittag, der Sommer
  • Erde: der Nachmittag, der Spätsommer
  • Metall: der Abend, der Herbst
  • Wasser: die Nacht, der Winter

Ein Element verwandelt sich in ein anderes, aus Frühling wird Sommer, aus Winter wieder Frühling, und so fort. Auch kann ein Element ein anderes regulieren oder eindämmen, so wie das Metall das Holz bearbeitet oder das Wasser das Feuer löscht.

Es gibt QiGong-Übungen, die speziellen Elementen zugeordnet werden und diese stärken oder regulieren. Auch die Tageszeit, in welcher geübt wird, kann die Wirkung von Übungen fördern.

Jeder Wandlungsphase wird in der chinesischen Medizin ein „Organsystem“ zugeordnet, ebenso eine bestimmte Farbe, eine Himmelsrichtung, ein Sinn, eine Geschmacksrichtung, und vieles andere mehr. Wichtig sind auch die 7 Hauptemotionen, die ebenfalls den Wandlungsphasen zugeordnet werden. Eine Emotion kann sich in eine andere Emotion wandeln, aus Freude wird vielleicht Nachdenken und Grübeln, aus dem Grübeln heraus entsteht eine Traurigkeit, usw. Die Emotionen an sich sind nichts Schlechtes, ein Zuviel oder Zuwenig oder ein „Steckenbleiben“ wird jedoch als krankmachender Faktor betrachtet.

Diese Emotionen sind:

  • Holz: Ärger
  • Feuer: Freude
  • Erde: Grübeln
  • Metall: Kummer, Trauer
  • Wasser: Angst, Schrecken

In seiner Komplexität habe ich das Thema der 5 Wandlungsphasen hier nur angerissen, um einen winzigkleinen Einblick zu ermöglichen.